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Lagotto Romagnolo

Meine persönliche Einschätzung zum Kobold

Der italienische Trüffelhund ist ein K O B O L D (der Kobold ist ein Hausgeist, der das Haus schützt, aber seine Bewohner gerne neckt, allerdings ohne Schaden anzurichten), den man aber nicht unterschätzen darf. Er ist sehr aufmerksam, interessiert, pfiffig und leicht zu motivieren.

 

Er möchte gerne gefördert, aber auch gefordert werden. Er ist ein Arbeitshund (es gibt auch eine Arbeitsprüfung für ihn), das heißt, er will beschäftigt sein. Wie man ihn beschäftigt, ist eigentlich egal. Kopfarbeit tut ihm gut und er ist natürlich prädestiniert für die Nasenarbeit.

 

Sei es, um Kamille aus einer Mischung von verschiedenen Teesorten herauszusuchen, sei es, um Trüffeln zu finden (zur Not auch selbst eingebuddelte) oder sei es, um einer ganz spezifischen Menschenspur durch Wald und Stadt zu folgen wie beim Mantrailing.

Eine natürliche Begabung ist das Revieren, schön zu sehen bei der Verlorensuche oder bei der Dummyarbeit und natürlich bei der freien Trüffelsuche. Zudem hat er eine Begabung für Agility, klein und wendig wie er ist. Das kommt ihm auch bei Trickübungen zugute. Er kann eigentlich alles, was man ihm beibringt, und wenn er Gelegenheit hat zu zeigen, was er kann, dann tut er das überschwänglich und mit großer Begeisterung.

 

Er versteht sich in der Regel sehr gut mit Artgenossen. Er mag es, mit seinem Rudel (Mensch oder Hund) zusammen zu sein und er liebt es, Streicheleinheiten zu bekommen.

 

Es gibt nur wenige Lagotti, die nicht gerne baden oder schwimmen, was manchmal auch die Gefahr mit sich bringt, dass er Pfützen und Schlammlöcher aufsucht, um sich darin zu suhlen.

 

Bei meinen vier Lagotti habe ich noch zwei Eigenschaften entdeckt, die etwas sonderlich sind: Sie niesen und heulen! Beim Niesen habe ich den Eindruck, dass es eine geforderte Bestätigung ist, so etwa wie bei uns “jetzt aber” oder “nicht wahr”. Das Heulen tritt zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf, aber immer nur im Haus oder im Auto und auch nur, wenn alle zusammen sind. Ich deute es als ein Zeichen, dass es ihnen gutgeht und dass sie das Zusammensein in ihrem Rudel genießen.

 

Bedacht werden sollten allerdings auch einige Eigenheiten, die unter Umständen nicht so gerne gesehen sind. Es wird ihm nachgesagt, dass er überhaupt keinen Jagdtrieb hat. Naja! Vögel jagt er schon gerne. Zudem hat er manchmal Probleme mit fremden Menschen. Da kann man nun argumentieren, dass dem eine gute Sozialisation im Welpenalter entgegenwirkt, aber ich denke, er sucht sich seine Menschen aus. Ich habe drei absolute Schmusebären, die auf jeden zugehen; der Franzose ist etwas zurückhaltender.

 

Der Lagotto zeigt auch alles Ungewöhnliche zuverlässig an, ob Katze oder Einbrecher. Dem Bellen sollte man schon im Welpenalter entgegensteuern.

 

Diese Dinge sind aber, wenn man darauf vorbereitet ist, recht gut zu lenken.

 

Alles in allem ist er ein fröhlicher, witziger Hund mit einem sehr sensiblen Charakter. Man muss ihn liebevoll und konsequent erziehen, ohne jeglichen Druck, dann wird er ein angenehmer Begleiter in allen Situationen.